…dass es den WWF gibt? – Die Kampagne der so genannten Umweltstiftung gegen den Journalisten Wilfried Huismann hat nun sogar die „tagesschau“ erreicht.
Update 8. Juni 2012: Das Gütersloher Verlagshaus hat sich heute als Reaktion auf den anhaltenden Druck seitens des WWF mit einer Pressemitteilung an die Öffentlichkeit gewandt. Der vollständige Text kann hier nachgelesen werden.
4. Juni: In einem aktuellen Beitrag berichtet das anerkannte ARD-Nachrichtenmagazin heute über den Feldzug des WWF gegen Huismann, gegen sein Enthüllungsbuch „Schwarzbuch WWF – Dunkle Geschäfte im Zeichen des Panda“ (Gütersloher Verlagshaus) und vor allem über die Kampagne einer vom WWF beauftragten Anwaltskanzlei gegen den Verlag, gegen Buchhändler und Grossisten.
Klar: Aus Sicht des WWF mögen Huismanns Enthüllungen – zunächst in dem WDR-Fernsehfilm „Der Pakt mit dem Panda“, nun in dem aktuellen Buch – als eine Kampagne gelten. Aber das entschuldigt längst nicht alles. Ohne hier und jetzt schon auf die Inhalte des „Schwarzbuch WWF“ einzugehen – damit werden wir uns (unter anderem) in unserer nächsten Ausgabe auseinandersetzen! –, sei an dieser Stelle festgestellt:
Es ist – einerseits – unstreitig das Recht nicht nur einer Organisation wie WWF, sondern jeder natürlichen oder juristischen Person, explizit gegen sich gerichtete Veröffentlichungen gerichtlich überprüfen zu lassen. Die entsprechende Verhandlung vor dem Landgericht Köln findet am 15. Juni 2012 statt.
Es ist – andererseits – nichts weniger als skandalös, wenn vor einer solchen gerichtlichen Entscheidung über eine beantragte Einstweilige Verfügung Kaufleute mit Regressdrohungen veranlasst werden, die in der vorliegenden Form noch nicht rechtlich beanstandete oder gar verbotene Ware anzubieten oder zu verbreiten beziehungsweise aus dem Sortiment zu nehmen.
Das ist die Vorstufe von Zensur – wenn nicht Schlimmeres.
Pfui, WWF!
(GFDL) Foto: Jcwf from nl / Wikipedia
So neu ist die Kritik am WWF ja nicht.
Bereits 2008 zeigte die Studie „Agroenergie in Lateinamerika“, erstellt von Brot-für-die Welt und dem Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika e.V., die enge Interessensverbindung zwischen WWF und der Agroindustrie auf. Dagegen ging der WWF meines Wissens nicht vor.
Der Film von Huismann hatte schon vor einem Jahr Furore gemacht. Nach einer Klage des WWF musste der WDR für Wiederholungen drei Argumente aus dem Film herausnehmen. Die Süddeutsche Zeitung konnte dagegen über die entscheidenden Kritikpunkte unangefochten berichten.
Nicht zu vergessen: Der WWF wurde einst von Mitgliedern des europäischen Hochadels gegründet. Prinz Bernhard der Niederlande, SS-Mitglied und Freund des Diktators Juan Péron, war der Gründungspräsident. Der WWF diente ihm offenbar auch als Deckmantel zur Verschleierung von Zahlungen an Söldner, die Anschläge auf den südafrikanischen ANC verüben sollten („Projekt Schloss“). So steht das unangefochten und vom WWF nicht beanstandet im Netz.
Wen es interessiert: Der Medienanwalt Markus Kompa hat viele der Vorwürfe gegen den WWF umfangreich juristisch aufgedröselt (Hier….