Die deutsche Sprache kennt viele Redewendungen für Pfeifen und Pfeifende: Das „Pfeifen auf dem letzten Loch“ für diejenigen, bei denen nichts mehr geht, oder das „Pfeifen im dunklen Keller“ zum Vertreiben existenzieller Ängste. Wir fügen hinzu: das „Pfeifen von leerer Kaje“, praktiziert von den Betreibern des JadeWeserPort (JWP).
Seit Oktober 2013 schon verkünden die Hafenmanager den Aufschwung, der da im nächsten Jahr kommen soll: „Die XXL-Pötte kommen!“ Demnach soll der JadeWeserPort künftig regelmäßig von Containerschiffen einer neuen Allianz angesteuert werden, in die die drei globalen Marktführer Mærsk, MSC und CMA CGM bekanntlich Teile ihrer Flotten einbringen wollen.
Von diesem Projekt, so es denn kommt, könne angeblich auch der JWP profitieren, weil er dann in verschiedene Fahrpläne der künftigen Liniendienste aufgenommen werden solle, und zwar für Mega-Carrier der 13.000- und 18.000-TEU-Kategorie. Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) konnte gar nicht schnell genug „die erwartete Belebung des Terminals“ feiern (mehr siehe hier).
Die Sache hat nur einen Haken: Erst müssen noch diverse Kartellbehörden und Wettbewerbshüter sowohl der EU als auch der beteiligten Einzelstaaten diesem Vorhaben zustimmen. Also passierte lange nichts. Aber den JWP-Machern geht die Puste ja nicht aus, also spitzten sie jüngst erneut die Lippen – und pfiffen Anfang Dezember dieselbe Nachricht zum wiederholten Male raus.
Da aber die Kaje noch immer gähnend leer ist, war das Pfeifen bis Hamburg zu hören und prompt in der dortigen Zeitung nachzulesen – mit fast denselben Inhalten: Warten aufs Kartellamt… (mehr siehe hier).
(Originaltext 20. X. 13; Update 11. XII. 13)