JWP: Einigkeit wär‘ schon schön :-)

Wäh­rend die Ver­ant­wort­li­chen den Wil­helms­ha­ve­ner Jade­We­ser­Port (JWP) noch immer schön reden und laut­hals auf Auf­schwung durch die geplan­te P-3-Allianz set­zen, macht aus­ge­rech­net die deut­sche Indus­trie mobil gegen eben die­sen Zusam­men­schluss der Groß­ree­de­rei­en – und damit gegen den JWP

Wie mehr­fach berich­tet, pla­nen Maersk, MSC und CMA CGM unter der Bezeich­nung P 3 einen Zusam­men­schluss, der die Wirt­schaft­lich­keit ihrer Trans­por­te (und damit ihre Pro­fi­te) wei­ter erhö­hen soll. Aller­dings ist die­ses Bünd­nis abhän­gig von der Zustim­mung der Kar­tell­be­hör­den in den USA, in Chi­na und in Euro­pa. Wie nun der „Täg­li­che Hafen­be­richt“ (thb) mel­de­te, hat die US-amerikanische Wett­be­werbs­be­hör­de FMC jüngst Post erhal­ten aus Deutsch­land: Der Bun­des­ver­band der Deut­schen Indus­trie (BDI) und das Deut­sche Seeverlader-Komitee (DSVK) appel­lie­ren dar­in an die FMC, den geplan­ten Zusam­men­schluss nicht ohne Wei­te­res zu gestat­ten, son­dern alles dar­an zu set­zen, „jeg­li­che Wett­be­werbs­stö­rung zu verhindern“.

Was poli­tisch völ­lig skur­ril klingt – schließ­lich han­delt es sich beim JWP als Deutsch­lands ein­zi­gem Tief­was­ser­ha­fen amt­li­cher Pro­pa­gan­da zufol­ge um ein Pro­jekt von angeb­lich natio­na­ler Bedeu­tung, das selbst­ver­ständ­lich aus Steu­er­mit­teln finan­ziert ist –, hat bei nähe­rem Hin­se­hen für die Brief­ab­sen­der hand­fes­te Bedeu­tung: „In der deut­schen Wirt­schaft“, so der thb, „hält man es für mög­lich, dass Maersk, MSC und CMA CGM die Kos­ten­ein­spa­run­gen, die sie sich durch die Koope­ra­ti­on erhof­fen, nicht an ihre Kun­den wei­ter­rei­chen – son­dern sogar Preis­stei­ge­run­gen durchsetzen“.

Eine „gro­ße Mehr­heit“ der Mit­glie­der von DSVK und BDI sehe die Plä­ne der drei Groß­ree­de­rei­en daher „kri­tisch“, neben dem befürch­te­ten Preis­an­stieg könn­ten auch klei­ne­re Anbie­ter kom­plett aus dem Markt gedrängt wer­den (was ver­mut­lich die Absicht der Gro­ßen ist…), eine „wei­te­re Ver­schie­bung der Markt­macht“ kön­ne die Fol­ge sein, zitiert der thb aus dem Brief von DSVK-Chef Rüdi­ger S. Gri­go­leit und BDI-Mobilitätsexperte Ben Möbi­us: „Die­se nega­ti­ven Ent­wick­lun­gen könn­ten die Vor­tei­le von kurz­fris­ti­gen Qua­li­täts­ver­bes­se­run­gen im Ser­vice der drei Ree­de­rei­en lang­fris­tig übersteigen.“

Mehr sie­he hier: „Täg­li­cher Hafen­be­richt“ Nr. 2 vom 3. Janu­ar 2014

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WATERKANT-Redaktion