Die Naturschutzgesellschaft „Schutzstation Wattenmeer“ hat den Beschluss der 12. Trilateralen Wattenmeerkonferenz (TWK) im dänischen Tøndern zur so genannten „Wadden Sea Flyway Initiative“ (WSFI) – Schutz der Zugvögel auf dem ostatlantischen Vogelzugweg von Afrika in die Arktis – nachdrücklich begrüßt.
Die zweitägige Regierungskonferenz der drei Wattenmeerstaaten Niederlande, BRD und Dänemark hat Anfang Februar 2014 ein entsprechendes „Leitbild“ verabschiedet; mit dem mauretanischen Nationalpark Banc d‘Arguin wurde eine unterstützende Zusammenarbeit vereinbart. „Einer der wichtigsten Gründe für die Ernennung des Wattenmeers zum Weltnaturerbe“ sei dessen besondere Bedeutung für die Vogelwelt gewesen, unterstrich Schutzstations-Geschäftsführer Harald Förster, mahnte zugleich aber an, die Wattenmeer-Region müsse „auch in anderer Hinsicht ihrer internationalen Vorbildfunktion gerecht werden“. Hierzu gehöre die Ausweisung und Umsetzung nutzungsfreier Zonen in den Schutzgebieten.
Die Regierungskonferenz hat allerdings stattdessen nur eine „Tourismusstrategie“ zustandegebracht: Durch „Partnerschaften mit Hotels und Gaststätten, umweltverträglichen Verkehr und grenzüberschreitende Umweltbildung“ soll „naturverträglicher Tourismus“ entwickelt werden. Im Vorfeld der 12. TWK hatte es in Schleswig-Holstein heftige politische Auseinandersetzungen gegeben, weil verschiedene CDU‑Politiker im Entwurf der TWK‑Ministererklärung eine „Aufkündigung“ des „Konsens mit den an der Küste lebenden und arbeitenden Menschen“ rochen. Die traditionell konservative „Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste“ (SDN) hatte in die gleiche Kerbe gehauen und gegen die geplante Erweiterung nutzungsfreier Zonen gewettert: Es handele sich „um eine bloße Vermutung, dass sich Nullnutzungszonen in einem ökologisch wesentlich besseren Zustand“ befänden.
Mehr siehe hier: „Schutzstation Wattenmeer“ vom 5. Februar 2014, „Husumer Nachrichten“ vom 4. Februar 2014