Gülletourismus“ auf dem JWP

Die Wil­helms­ha­ve­ner „Freie Lis­te für Bildung/Arbeit/Soziales/ Umwelt“ (BASU) weist dar­auf hin, dass die Betrei­ber des bis­lang weit­ge­hend umschlag­frei­en Tief­was­ser­ha­fens Jade­We­ser­Port (JWP) offen­sicht­lich ein neu­es Aufschwung-Konzept ver­fol­gen: Das brach lie­gen­de Hafen­are­al wird der­zeit mit Gül­le zugejaucht.

Alle hal­be Stun­de“, so eine BASU-Pressemitteilung, „kommt ein Gül­le­tank­last­wa­gen aus Clop­pen­burg oder Fries­land und befüllt einen Tank­con­tai­ner mit flüs­si­gen nitrat­hal­ti­gen Tier­ex­kre­men­ten. Ein Tre­cker ent­nimmt dem Gül­le­spei­cher, sei­nem Fas­sungs­ver­mö­gen ent­spre­chend, die lecker rie­chen­de Brü­he und fährt über den Jade­We­ser­Port, um die Gül­le zu verteilen.“

Für die kom­mu­nal­po­li­ti­sche Lis­te BASU legt das die Fra­ge nahe: „Ver­sucht man, damit jetzt ande­re Ein­nah­me­quel­len für die ver­wais­ten Industrie- und Gewer­be­flä­chen zu erschlie­ßen?“ – Dass Gül­le ein ernst­zu­neh­men­des Pro­blem für das Grund­was­ser und das Welt­na­tur­er­be Wat­ten­meer ist, das schei­ne beim Umwelt­aus­schuss in Wil­helms­ha­ven noch nicht ange­kom­men zu sein.

Aber auch das Nie­der­säch­si­sche Land­wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um sieht kei­nen Anlass zur Sor­ge: „Grund­sätz­lich kön­nen aus­ge­wie­se­ne Gewer­be­flä­chen für den Anbau von Pflan­zen genutzt wer­den“, schreibt das Haus des Grü­nen Chris­ti­an Mey­er der BASU auf Nach­fra­ge: „Auf den von Ihnen … genann­ten Flä­chen soll sich … eine Gras­nar­be eta­blie­ren, dazu kann die Ein­set­zung von Dün­ger … sinn­voll sein. Die Aus­brin­gung von Gül­le als Dün­ger ist nicht per se abzulehnen.“

Na, denn ist ja alles gut – Gras­nar­be statt Gewer­be­an­sied­lung, wenn das kei­ne Hafen­zu­kunft ist!

Mehr sie­he hier: BASU-Pressemitteilung vom 12. März 2014

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WATERKANT-Redaktion