JWP: Beschäftigte zahlen drauf

Wie­der ein­mal müs­sen die Beschäf­tig­ten eines Unter­neh­mens die Fol­gen einer ekla­tan­ten Fehl­pla­nung durch Poli­tik, Ver­wal­tung und Wirt­schaft tra­gen: Die­ses Mal trifft es die Beleg­schaft des teil­staat­li­chen Hafen­un­ter­neh­mens Euro­ga­te am unaus­ge­las­te­ten Wil­helms­ha­ve­ner Jade­We­ser­Port (JWP).

An Deutsch­lands ein­zi­ger Tief­was­ser­ka­je herrscht bekannt­lich Flau­te: Der Hafen wird der­zeit nur von zwei mit­tel­gro­ßen Lini­en­schif­fen pro Woche ange­lau­fen, die Umschlags­zah­len düm­pel­ten im ers­ten Betriebs­jahr unter der 100.000-TEU-Marke. Vor knapp einem Jahr hat­te Euro­ga­te des­halb schon 300 der rund 400 Beschäf­tig­ten in Kurz­ar­beit geschickt, und zwar auf Grund einer Son­der­re­ge­lung, die Ende die­ses Monats ausläuft.

Um Kün­di­gun­gen zu ver­mei­den, haben die Arbeit­neh­mer nun auf einer Betriebs­ver­samm­lung beschlos­sen, dem Arbeit­ge­ber für zwölf Mona­te einen Lohn­ver­zicht anzu­bie­ten, der nach Anga­ben der betei­lig­ten Dienst­leis­tungs­ge­werk­schaft ver.di für die höhe­ren Lohn­grup­pen knapp 13 Pro­zent und damit rund 5500 Euro jähr­lich aus­macht. Dem Unter­neh­men Euro­ga­te aber ist das immer noch zu wenig, wei­te­re Ver­hand­lun­gen sind noch nicht terminiert.

Euro­ga­te ist ein Gemein­schafts­un­ter­neh­men der pri­va­ten Ham­bur­ger Eurokai-Gruppe Eckel­mann und der staat­li­chen Bre­mer BLG – Bre­men und Nie­der­sach­sen waren und sind die Bau­her­ren und Eig­ner des JWP und damit ver­ant­wort­lich für die Fehl­pla­nung eines Tief­was­ser­ha­fens, für den offen­sicht­lich kein Bedarf besteht. Ach, ja: Nie­der­sach­sens Wirt­schafts­mi­nis­ter Olaf Lies von der Hartz-IV-Partei SPD hat das Ange­bot der Beleg­schaft laut Medi­en­be­rich­ten als Erfolg und als „gute Grund­la­ge“ für eine zufrie­den­stel­len­de Eini­gung bezeichnet…

Mehr sie­he hier: Nordwest-Zeitung vom 26. März 2014

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WATERKANT-Redaktion