Russen im Watt

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Ölför­de­rung mit­ten im Watt – seit Jahr­zehn­ten umstrit­ten.
Foto: Ralf Rolet­schek / wikimedia

Die Bun­des­re­gie­rung hat jetzt die Über­nah­me der RWE-Tochter Dea durch eine rus­si­sche Inves­to­ren­grup­pe geneh­migt. Rund fünf Mil­li­ar­den Euro sol­len dafür gezahlt wor­den sein. Der Deal betrifft auch die umstrit­te­ne För­der­platt­form „Mit­tel­p­la­te“ im Natio­nal­park Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer.

Der Ver­kauf der Dea war bereits im Früh­jahr bekannt gege­ben wor­den, das Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um hat­te aber auf einer Prü­fung bestan­den, ob der Besit­zer­wech­sel „stra­te­gi­sche Inter­es­sen Deutsch­lands“ ver­let­zen wür­de. Die­se Prü­fung, nach dem Außen­wirt­schafts­recht grund­sätz­lich mög­lich, hat nach amt­li­chen Anga­ben nun erge­ben, dass kei­ne Beein­träch­ti­gung der Ver­sor­gungs­si­cher­heit in Deutsch­land zu erwar­ten sei. Da zudem der Käu­fer sei­nen Fir­men­sitz in der EU habe – Luxem­burg –, sei­en Ein­wän­de nicht gerechtfertigt.

Die RWE hat­te in der 1988 (mit der Deut­schen Texa­co als Mut­ter) über­nom­me­nen Dea ihre Öl- und Gas­ak­ti­vi­tä­ten gebün­delt. 2013 för­der­te das Ham­bur­ger Unter­neh­men 2,6 Mil­li­ar­den Kubik­me­ter Gas und 2,3 Mil­lio­nen Kubik­me­ter Öl, der Dea‑Umsatz erreich­te 2,1 Mil­li­ar­den Euro. Da die RWE Dea als Betriebs­füh­rer gemein­sam mit dem Unter­neh­men Win­ters­hall auch das Offshore-Ölfeld Mit­tel­p­la­te im Natio­nal­park Schleswig-Holsteinisches Wat­ten­meer betreibt – bei­de sind mit jeweils 50 Pro­zent betei­ligt –, geht auch die noch bis 2040 ver­län­ger­te Pro­duk­ti­ons­li­zenz der umstrit­te­nen Wattenmeer-Bohrinsel (Foto oben) antei­lig in rus­si­schen Besitz.

Die BASF‑Tochter Win­ters­hall hat sich übri­gens zeit­gleich für 1,25 Mil­li­ar­den US‑Dollar mit Antei­len zwi­schen fünf und 24,5 Pro­zent in meh­re­re Fel­der und Pro­jek­te der staat­li­chen nor­we­gi­schen Sta­toil ein­ge­kauft und will so ihre Reser­ven in der Nord­see wei­ter ausbauen.

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WATERKANT-Redaktion