Gewalt gegen Flüchtlinge…

…hat es angeb­lich nicht gege­ben an Bord des unter Zypern-Flagge fah­ren­den Kreuz­fahrt­schiffs „Sala­mis Fil­oxe­nia“ (IMO 7359400) – son­dern „nur“ Gewalt­an­dro­hung: „Spe­zi­al­kräf­te“ hät­ten die zuvor aus See­not Geret­te­ten im zypri­schen Hafen Lima­ssol so zum Ver­las­sen des Schiffs ver­an­lasst, heißt es in Medienberichten.

Zunächst war die Schiffs­füh­rung des 157 Meter lan­gen Kreuz­fah­rers behörd­lich auf­ge­for­dert wor­den, süd­lich von Zypern einem Traw­ler zu Hil­fe zu eilen; das Schiff nahm prompt 345 syri­sche Flücht­lin­ge, dar­un­ter 52 Kin­der, an Bord. Anschlie­ßend woll­te der Kreuz­fah­rer – knapp 1000 Pas­sa­gie­re fas­send, aber aktu­ell nur mit rund 300 meist rus­si­schen Tou­ris­ten unter­wegs nach Isra­el – die Schiff­brü­chi­gen in Lima­ssol den Behör­den über­ge­ben, aller­dings wei­ger­ten sich die Syrer, das Schiff zu ver­las­sen: Sie woll­ten, wie es ihnen ver­spro­chen wor­den war, nach Sizi­li­en gebracht wer­den; eine Über­ga­be an zypri­sche Behör­den erschien ihnen zu ris­kant, sie for­der­ten daher behörd­li­che Garan­tien für ihr wei­te­res Schicksal.

Ree­de­rei und Schiffs­füh­rung sol­len dar­auf­hin die ört­li­chen Behör­den ein­ge­schal­tet haben, wor­auf­hin sich „Spe­zi­al­kräf­te“ der Poli­zei Zugang zum Schiff ver­schaff­ten und den Flücht­lin­gen androh­ten, sie gewalt­sam von Bord holen zu wol­len. Erst unter die­sem Druck sol­len die Syrer dann das ver­meint­lich siche­re Schiff ver­las­sen haben.

Die „Sala­mis Fil­oxe­nia“ ist übri­gens an Nord- und Ost­see nicht unbe­kannt: Die ursprüng­lich sowje­ti­sche Fäh­re war Anfang die­ses Jahr­tau­send unter dem Namen „Van Gogh“ auch in hie­si­gen Gewäs­sern unterwegs.

Mehr sie­he hier in der Fleet­Mon Schiffs­da­ten­bank.

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WATERKANT-Redaktion