Meeresschutz – Papiertiger…

Mee­res­schutz fin­det in Deutsch­land nur auf dem Papier statt: In den zehn Offshore-Schutzgebieten in Nord- und Ost­see sind auch acht Jah­re nach ihrer Aus­wei­sung kei­ner­lei Schutz­maß­nah­men in Kraft. Dage­gen klagt jetzt eine Alli­anz von sie­ben  Umweltorganisationen.

BUND, DNR, Deut­sche Umwelt­hil­fe, Green­peace, NABU, WDC (Wha­le und Dol­phin Con­ser­va­ti­on) und WWF haben eine for­mell gegen das Bun­des­amt für Natur­schutz gerich­te­te Kla­ge am Ver­wal­tungs­ge­richt Köln ein­ge­reicht. Laut EU-Recht müss­ten in den aus­ge­wie­se­nen Schutz­ge­bie­ten „Schweins­wa­le, See­vö­gel, wert­vol­le Sand­bän­ke und Rif­fe geschützt wer­den“, argu­men­tie­ren die Ver­bän­de; tat­säch­lich dür­fe aber jeder Qua­drat­me­ter im Schutz­ge­biet befischt wer­den, „obwohl Fische­rei der schwers­te Ein­griff ins Öko­sys­tem Meer ist“.

Bundeslandwirtschafts­ministerium (BMEL) und Bun­des­um­welt­mi­nis­te­ri­um (BMUB) könn­ten sich seit Jah­ren nicht einig wer­den, der Schutz der Mee­re ver­wai­se „im toten Win­kel der Zustän­dig­kei­ten“. Seit die Sechs-Jahres-Frist zur Ein­füh­rung von Schutz­ge­biets­ver­ord­nun­gen Ende 2013 abge­lau­fen sei, ver­sto­ße die Untä­tig­keit auch gegen die euro­päi­sche FFH-Richtlinie. For­mal sei­en 47 Pro­zent der Mee­res­flä­che in deut­schen Gewäs­sern als Schutz­ge­biet aus­ge­wie­sen. Von den küs­ten­na­hen Gewäs­sern stün­den 70 Pro­zent unter Schutz, der Schutz­ge­biets­an­teil in der deut­schen AWZ betra­ge mehr als 30 Prozent.

Mehr sie­he hier: BUND-Website zur Klage

Update 26. März 2015: Die Kla­ge ist auch The­ma in der März-Ausgabe unse­rer Zeit­schrift – mit sehr viel genaue­ren Infor­ma­tio­nen. Bei Inter­esse bit­te Ein­zel­heft (oder Abon­ne­ment…) bestellen!

Über waterkant

WATERKANT-Redaktion