Anfang Mai hat die zuständige US-Administration dem niederländisch-britischen Konzern Shell unter nur mäßigen Auflagen die Genehmigung erteilt, in der Tschuktschensee zwischen Ostsibirien und Alaska Öl- und Gasbohrungen vorzunehmen.
Die Einschränkungen sind dabei eher papierner Art, es geht um eine Art Umweltverträglichkeitsprüfung sowie um nicht minder auflagenarme Untersuchung der Folgen für die Fauna: Die Tschuktschensee ist, auch wenn sie bislang nicht unter irgendeinem Schutz steht, Heimat vieler Walrosse und Robben sowie von Walen, sie gilt als eine der letzten Wildnisse der Welt.
Nicht nur Shell hat bis jetzt erhebliche Mittel für die Öl- und Gassuche investiert – „nebenan“, in russischen Gewässern ist bereits seit Längerem Gazprom aktiv; dessen US-amerikanischer Partner Exxon Mobil ist vor einiger Zeit wegen der Ukraine-Krise ausgestiegen. Kenner der Gegend warnen bereits seit langem, die Öl- und Gassuche sie in dieser Gegend wegen der schwierigen Umweltbedingungen nur unter extremen Risiken für die heimische Fauna machbar.