Kein Meeresumweltschutz im Bundestag

Es ist – lei­der – kei­ne Über­ra­schung: Der Meeresumweltschutz-Antrag der Links­frak­ti­on im Bun­des­tag, über den WATERKANT in der März-Ausgabe kurz berich­tet hat, ist heu­te im Umwelt­aus­schuss des Par­la­ments von der Koali­ti­ons­mehr­heit aus CDU/CSU/SPD abge­lehnt worden. 

Das­sel­be Schick­sal ereil­te einen ähn­li­chen Antrag, den die Frak­ti­on der Grü­nen ein­ge­bracht hat­te. Die Ent­schei­dung ist inso­fern nicht erstaun­lich, als sie kurz nach dem G7-Gipfel erfolg­te – da der Antrag der Links­frak­ti­on sich maß­geb­lich auf den mari­ti­men Schwer­punkt des Gip­fels kon­zen­trier­te, wo der Mee­res­um­welt­schutz jüngst bekannt­lich abge­sof­fen war, ist die Zurück­wei­sung eben­so kon­se­quent wie pein­lich: Zwar hät­ten die Abge­ord­ne­ten der Regie­rungs­frak­ti­on hier die Mög­lich­keit gehabt, eige­nes Pro­fil zu zei­gen – aber wer erwar­tet das schon ernsthaft?

Der Antrag hat­te unter ande­rem einen „guten Zustand“ der Mee­re gefor­dert, ange­mes­se­ne Arbeits­be­din­gun­gen auf See, ein welt­wei­tes Mora­to­ri­um für den Tief­see­berg­bau und ver­bind­li­che Über­ein­kom­men gegen die Ver­mül­lung und Über­fi­schung der Meere.

Auch die Grünen-Fraktion hat sich ent­täuscht gezeigt über die Zurück­wei­sung und die Ergeb­nis­se des G7‑Gipfels zum beim Mee­res­schutz: Die G7 hät­ten die Mee­re als Mensch­heits­er­be defi­nie­ren müs­sen, wor­aus sich wei­ter­ge­hen­de Ver­pflich­tun­gen der Welt­ge­mein­schaft zum Schutz der Mee­re erge­ben hät­ten, kri­ti­sier­ten die Grünen.

Quel­le: „heu­te im Bun­des­tag“, Nr. 291 vom 10. Juni 2015

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WATERKANT-Redaktion