Der mikronesische Inselstaat Palau (Belau) im Pazifik hat vier vietnamesische Fischerboote auf offener See verbrannt und versenkt – als Warnung für alle illegalen Fischer. Die 77 Besatzungsmitglieder wurden auf zwei weitere Boote gepfercht, erhielten Brennstoff und Proviant und wurden zurück nach Vietnam geschickt.
Nach einem Bericht des Online-„Tauchjournals“ hatte der derzeitige Präsident der Inselrepublik, Tommy Remengesau, Anfang 2014 die gesamte Ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ) von Palau – eine Meeresfläche von 620.000 Quadratkilometern – zu einem Meeresschutzgebiet erklärt. Zwar basiert die Ernährungswirtschaft der rund 21.000 Einwohner im Wesentlichen auf der Fischerei; das wirtschaftliche Potential aber ist der Tourismus: Mehr als die Hälfte des Bruttoinlandsprodukts hängt laut Remengesau stark von einer unberührten Unterwasserwelt ab.
Seit der Ausrufung der Schutzzone sind bereits 15 vietnamesische Boote aufgebracht worden, die mehr als 25 Tonnen Meereslebewesen für den asiatischen Schwarzmarkt illegal gefischt hatten. Die aktuell aufgebrachten Illegalen hatten mehr als acht Tonnen Rifffische und Seegurken an Bord. „Diese Nachricht“, begründete Remengesau die Versenkungsaktion, „geht an den Kapitän und die Mannschaften dieser Boote: Palau wird dafür sorgen, dass sie mit Nichts zurückkehren werden“. Künftigen Illegalen drohte der Präsident unmissverständlich an, die jeweiligen Kapitäne strafrechtlich zu verfolgen und auch zu inhaftieren: „Von Fischer zu Fischer: Respektiert Palau!“, so Remengesau.
Dem Bericht zufolge geht Palau seit Jahren einen konsequenten Weg beim Meeresschutz. Mit militärischen und diplomatischen Mitteln und in Zusammenarbeit mit NGOs wird versucht, der illegalen Fischerei Herr zu werden. 2009 bereits hat der Inselstaat seine Gewässer zur weltweit ersten Haischutzzone erklärt. Der damalige Präsident Tobrong setzte sich zudem für ein weltweites Verbot so genannten Finnings ein.
Quelle: tauchjournal.de