Anti-Atom: Damals, heute, morgen…

In der Aus­ein­an­der­set­zung um das The­ma Atom­ener­gie haben Men­schen vie­le Erfah­run­gen gemacht, … sich vie­les aus­ge­dacht, um der Gegen­sei­te ein Schnipp­chen zu schla­gen; sie haben gelernt, unter­schied­li­che Vor­stel­lun­gen und Akti­ons­for­men neben­ein­an­der ste­hen zu las­sen. Das hat auch was mit ihnen gemacht.“ Die­se Zei­len stam­men aus der Ein­lei­tung eines wich­ti­gen Buches,…

…das kürz­lich erschie­nen ist: Sein Titel „Die Anti-Atom-Bewegung – Geschich­te und Per­spek­ti­ven“ klingt eben­so anspruchs­voll wie nichts­sa­gend. Es ist his­to­risch, es ist viel­fäl­tig, es ist bedeu­tend fürs künf­ti­ge Agie­ren. Soviel ist sicher, auch wenn es in der Kür­ze der Zeit nicht mög­lich war, die­se hun­der­te Sei­ten zu lesen. Wes­halb die­se Ankün­di­gung sich teil­wei­se der Wor­te der Her­aus­ge­ber selbst bedient (aber gekürzt): „Nach dem Beginn der Reak­tor­ka­ta­stro­phe in Fuku­shi­ma dau­er­te es nicht lan­ge, da mach­te sich Frau Mer­kel zur Atomausstiegs-Kanzlerin. Es ging nicht um die tat­säch­li­che Lösung von Pro­ble­men; dafür aber soll­te eine Bewe­gung ent­sorgt wer­den, die auf die Pro­ble­me hin­wies. Die Gegen­sei­te schrieb unse­re Geschich­te und behaup­te­te, sie sei nun zu Ende. Das war für uns der Anlass, mit unse­rer ‚Geschichts­schrei­bung von unten‘ zu begin­nen. Wir baten Men­schen, das auf­zu­schrei­ben, was sie in Bewe­gung gebracht hat: gegen ato­ma­re Rüs­tung, gegen die angeb­lich fried­li­che Nut­zung, gegen Polizei- und Über­wa­chungs­staat.“ (…) 53 AutorIn­nen haben zu die­sem Buch bei­getra­gen, haben kon­kre­te Erleb­nis­se geschil­dert, Erfah­run­gen ver­ar­bei­tet, Feh­ler auf­ge­zeigt, Erfol­ge beju­belt. „Die Tex­te sind so ver­schie­den wie die Men­schen in die­ser Bewe­gung.“ Das Gan­ze ist eben­so span­nend wie anre­gend bebil­dert, die Erfah­run­gen wer­den leben­dig durch die Bil­der von rund zwei Dut­zend Foto­gra­fIn­nen: „Bei den gro­ßen und klei­nen Momen­ten der Geschich­te waren sie mit ihrer Kame­ra zuge­gen.“ Und auch die­ses Zitat trifft den Kern: „Mög­li­cher­wei­se lie­fern eini­ge der Tex­te Stoff für ganz aktu­el­le Aus­ein­an­der­set­zun­gen.“ – Wie gesagt: ein wich­ti­ges Buch.

Kol­lek­tiv Tres­an­tis (Hrsg.): „Die Anti-Atom-Bewegung“ – Geschich­te und Per­spek­ti­ven;
Ber­lin / Ham­burg, 2015; Ver­lag Asso­zia­ti­on A; Paper­back, 380 Sei­ten;
ISBN: 978-3-86241-446-8; Preis: 24,80 Euro

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WATERKANT-Redaktion