Offener Brief an Bremens Finanzsenatorin (Update)

Am 31. Okto­ber haben WATERKANT und „Fair Oce­ans“ in einem Offe­nen Brief an die Finanz­se­na­to­rin – und den Senat – der Frei­en Han­se­stadt Bre­men appel­liert, in ihren Fair-Trade-Aktivitäten die­je­ni­gen nicht zu ver­ges­sen, die „öko-faire“ Pro­duk­te nach Bre­men trans­por­tie­ren: die See­leu­te. Bis heu­te ohne Antwort…

Im Wortlaut:

Offe­ner Brief an die Sena­to­rin für Finan­zen, Bür­ger­meis­te­rin Karo­li­ne Linnert,
und den Senat der Frei­en Han­se­stadt Bremen

mit Kopie u. a. an diver­se loka­le Medien

Die Seeleute nicht vergessen!“

Sehr geehr­te Frau Lin­nert, sehr geehr­te Damen und Herren!

Uns ist es wich­tig, wie die von uns genutz­ten Pro­duk­te her­ge­stellt wer­den – egal, wo auf der Welt“ — unter die­ser Schlag­zei­le haben Sie vor weni­gen Tagen die Medi­en infor­miert (Pres­se­mit­tei­lung 2016‑10‑24_06) über einen von Ihnen ver­an­stal­te­ten „Bie­ter­dia­log“ zur Ein­schät­zung, „wel­che Anfor­de­run­gen bei einer Aus­schrei­bung der öffent­li­chen Hand“ mit Blick auf Kri­te­ri­en der „öko-fairen Pro­duk­ti­on“ rea­lis­tisch gestellt wer­den könnten.

Wir begrü­ßen natür­lich die Fest­le­gung sol­cher „Kri­te­ri­en“ für alle Aus­schrei­bun­gen der öffent­li­chen Hand, aller­dings scheint es uns, als ob die Fra­ge des Trans­por­tes der von Ihnen benö­tig­ten bezie­hungs­wei­se zu erwer­ben­den Pro­duk­te und/oder ihrer Zuta­ten und Roh­stof­fe in die­sem Dia­log kei­ne Rol­le spielt. Die Mit­tei­lung lässt jeden­falls nicht erken­nen, ob – und wenn ja, wie – Aspek­te bei­spiels­wei­se der Ver­schif­fung und des See­trans­ports in Ihrem Dia­log berück­sich­tigt wor­den sind.

Wir möch­ten daher auf die­sem Wege anre­gen, gera­de als Regie­rung einer Hafen- und Schiff­fahrts­stadt in Ihrer aktu­el­len wie künf­ti­gen „sozi­al und öko­lo­gisch ver­ant­wort­li­chen Beschaf­fung“ der bre­mi­schen Ver­wal­tung die See­leu­te nicht zu ver­ges­sen, die unter zum Teil men­schen­un­wür­di­gen Bedin­gun­gen Ihre „öko-fairen“ Pro­duk­te zu Ihnen brin­gen. Die bre­mi­sche Öffent­lich­keit soll­te bit­te auch erfah­ren, wie Sie in Ihren Aus­schrei­bun­gen aktu­ell und künf­tig dafür Sor­ge tra­gen wol­len, dass der (See-)Transport der von Ihnen erwor­be­nen Pro­duk­te jenen Kri­te­ri­en genügt, die Sie für Pro­duk­ti­on und land­sei­ti­gen Han­del for­mu­lie­ren und durch­zu­set­zen bemüht sind.

Falls Sie zu die­sem The­ma wei­te­re Infor­ma­tio­nen wün­schen, ste­hen wir Ihnen ger­ne zur Ver­fü­gung. Wir sind uns sicher, dass ein Vor­stoß Bre­mens zum „Fai­ren Trans­port auf dem Meer“ ein guter Bei­trag sein könn­te, die bis­he­ri­ge „Aus­las­sung“ der bekann­ter­ma­ßen schlech­ten bis sehr schlech­ten Arbeits­be­din­gun­gen in der Trans­port­ket­te in der bis­he­ri­gen Dis­kus­si­on um „Fair Trade“ zu überwinden.

Mit freund­li­chen Grüßen

Pro­jekt „Fair Oceans“
im Ver­ein für Inter­na­tio­na­lis­mus und Kom­mu­ni­ka­ti­on e. V.
gez. Kai Kasch­in­ski und Chris­toph Spehr

För­der­kreis WATERKANT e. V.
gez. Peter Ull­rich und Burk­hard Ilschner

hier der Offe­ne Brief als PDF-Datei

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WATERKANT-Redaktion