Fast das Ende einer Ära

Am 11. Okto­ber 2018 starb in Kiel der Cux­ha­ve­ner Hans-Peter Jür­gens im Alter von 94 Jah­ren: Der ehe­ma­li­ge Kapi­tän, Mari­ne­ma­ler und Autor war angeb­lich der letz­te Cap Hoor­nier, einer jener Män­ner, die auf einem Fracht­seg­ler ohne Motor oder Hilfs­mo­tor das legen­dä­re Cap Hoorn an der Süd­spit­ze Latein­ame­ri­kas umfah­ren haben. Das Prä­di­kat „der letz­te“, das unter ande­rem sein Ver­lag ver­brei­te­te, ist aller­dings umstrit­ten: Die welt­wei­te Bru­der­schaft der Cap Hoor­niers hat­te sich bereits vor 15 Jah­ren auf­ge­löst, seit­her gab (und gibt) es in man­chen Län­dern noch Ein­zel­per­so­nen oder klei­ne Grup­pen – aber man­gels einer orga­ni­sier­ten Struk­tur exis­tiert kein genau­er Über­blick, ob es noch wei­te­re über­le­ben­de Kap-Fahrer gibt. Der NDR titel­te denn auch vor­sich­ti­ger: „einer der letz­ten Cap Hoorniers“.

Skur­ril­erwei­se hat Jür­gens das Cap nur ein ein­zi­ges Mal umfah­ren und das auch noch auf sei­ner aller­ers­ten Fahrt 1939 an Bord der Vier­mast­bark „Pri­wall“: Denn nach Ankunft in Chi­le wur­de er mit sei­nen Kame­ra­den kriegs­be­dingt interniert.

Quel­le: NDR vom 18. Okto­ber 2018

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WATERKANT-Redaktion