In Bremerhaven ist Ende Oktober das neue „Institut für den Schutz maritimer Infrastrukturen“ eröffnet worden. Die Einrichtung gehört zum Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), einem eingetragenen Verein, der hunderte Millionen Euro Steuergelder für Kooperationen mit Bundeswehr und Rüstungskonzernen ausgibt. Aufgabe des neuen Instituts soll es sein, „Häfen, Handelsrouten und Windparks sicherer (zu) machen“, berichtet beispielsweise Radio Bremens TV-Magazin „buten un binnen“. Der Sender zitiert Äußerungen von Gründungsdirektor Dennis Göge, wonach der maritimen Wirtschaft unter anderem Gefahren durch gezielte Cyberangriffe auf Schiffe und Häfen drohten; Offshore-Windparks müssten vor Katastrophen und Unfällen sowie Terror-Angriffen geschützt werden. Neuartige Sensoren und lasergestützte Kamerasysteme sollten beispielsweise von der Bundespolizei auf Schiffen eingesetzt werden, um „unabhängig vom Tageslicht und Wetterlage“ Schiffbrüchige zu finden.
Ob das wirklich alles ist? Wenige Wochen zuvor hatte die Bremerhavener „Nordsee-Zeitung“ exemplarisch aus Cuxhaven berichtet, dass die dortigen Hafensicherheitsbehörden zunehmend Probleme hätten mit Flüchtlingen, die versuchten, als „blinde Passagiere“ auf die dort ablegenden Fähren nach Großbritannien zu gelangen. Laut Zeitung ist das ein Problem, das seit mehr als drei Jahren nahezu alle Fährhäfen betreffe, allein in Cuxhaven seien zwischen Herbst 2015 und Sommer 2017 rund 300 Fälle registriert worden – plus einer hohen Dunkelziffer weiterer Fälle.
Quellen: „buten un binnen“ vom 29. Oktober 2018;
„Nordsee-Zeitung“ vom 29. August 2018