WHV: Wiederbelebung für Pannen-Raffinerie?

Die von der UN-Schifffahrtsorganisation IMO beschlos­se­ne Absen­kung des maxi­mal erlaub­ten Schwe­fel­ge­halts in Schiffs­kraft­stof­fen auf 0,5 Pro­zent ab dem 1. Janu­ar 2020 treibt selt­sa­me Blü­ten. Im Auf­trag des Shell-Konzerns soll die 2011 nach etli­chen Skan­da­len und Pan­nen still­ge­leg­te Ölraf­fi­ne­rie in Wil­helms­ha­ven wie­der in Betrieb genom­men werden.

Wie HANSA online berich­te­te, will der der­zei­ti­ge Eig­ner, das Tank­ter­mi­nal­un­ter­neh­men HES Inter­na­tio­nal, im Auf­trag des Mineralöl-Konzerns Shell 50 Mil­lio­nen Euro inves­tie­ren, die Vaku­um­de­stil­la­ti­ons­an­la­ge (VDU) wie­der hoch­fah­ren, um dann IMO-konforme Kraft­stof­fe zu pro­du­zie­ren. Dem Bericht zufol­ge will Shell dem­nach das Öl als Roh­stoff selbst lie­fern und gleich­zei­tig Haupt­ab­neh­mer des fer­ti­gen Pro­dukts wer­den. Die Kapa­zi­tät der Wil­helms­ha­ve­ner Anla­ge soll dem­nach bei 260.000 Bar­rel pro Tag liegen.

Aller­dings schwä­chelt der Plan der­zeit noch etwas, denn es gibt Grund zu der Annah­me, dass die Betriebs­ge­neh­mi­gung längst erlo­schen sein könn­te. Das „Lan­des­bü­ro Natur­schutz Nie­der­sach­sen“, eine gemein­sa­me Ein­rich­tung von BUND, Lan­des­ver­band Bür­ger­initia­ti­ven Umwelt­schutz, NABU und Natur­schutz­ver­band Nie­der­sach­sen, hat bereits im Herbst ver­gan­ge­nen Jah­res eine ableh­nen­de Stel­lung­nah­me vor­ge­legt und ein neu­es – ergeb­nis­of­fe­nes – Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren gefordert.

(WATERKANT berich­te­te wie­der­holt über die Skandal-Raffinerie, sie­he dazu auch unse­re Aus­ga­ben 4 / 1987, 1-2 / 1991 und 2 / 2010)

Quel­le: HANSA online vom 13. März 2019

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WATERKANT-Redaktion