2017 / 01 – „Road Alliance“ ist nicht genug!

Pressemitteilung

Die Front gegen Sozi­al­dum­ping darf an Küs­te und Kaje nicht Halt machen!“
Mari­ti­me Initia­ti­ven: Euro­päi­sche „Road Alli­ance“ kann nur ein ers­ter Schritt sein

Sand­stedt / Ems­det­ten / Bre­men, den 2. Febru­ar 2017

Die ges­tern in Paris gegrün­de­te ‚Road Alli­ance‘ muss ihre Selbst­be­schrän­kung auf den Stra­ßen­gü­ter­ver­kehr auf­ge­ben, wenn sie glaub­wür­dig agie­ren will“, mah­nen der För­der­kreis WATERKANT und das Pro­jekt „Fair Oce­ans“, denn Fair­ness im Trans­port­ge­wer­be dür­fe nicht an Küs­ten und Kajen enden. Die bei­den mari­ti­men Initia­ti­ven loben nach­drück­lich die Unter­zeich­nung des Abkom­mens zwi­schen Bel­gi­en, Däne­mark, Deutsch­land, Frank­reich, Ita­li­en, Luxem­burg, Nor­we­gen, Öster­reich und Schwe­den als rich­ti­gen und über­fäl­li­gen Schritt, um die kata­stro­pha­len und oft men­schen­un­wür­di­gen Arbeits­be­din­gun­gen im Stra­ßen­gü­ter­ver­kehr durch­grei­fend zu ver­bes­sern. „Aber die Tru­cker trans­por­tie­ren etli­che Güter von und zu Schif­fen, deren Besat­zun­gen häu­fig unter noch mise­ra­ble­ren Bedin­gun­gen schuften.“

WATERKANT und „Fair Oce­ans“ loben an der „Road Alli­ance“ nach­drück­lich, dass nach dem vor vier Mona­ten unter­zeich­ne­ten Appell von acht Staa­ten an die EU-Kommission nun – unter Ergän­zung durch Schwe­den – ein for­mel­ler Pakt geschlos­sen wer­den konn­te. „Das lässt hof­fen, dass die gras­sie­ren­den Pro­ble­me mit Lenk- und Ruhe­zei­ten, Lohn­dum­ping und man­geln­der Sicher­heit zumin­dest dras­tisch redu­ziert wer­den kön­nen.“ Aber so not­wen­dig eine Aus­wei­tung die­ser Alli­anz auch auf ost­eu­ro­päi­sche Staa­ten sei, so unver­zicht­bar sei der Blick über die Was­ser­kan­te aufs Meer.

Bei­spiel­haft ver­wei­sen die bei­den Initia­ti­ven dar­auf, dass zu den Mit­glie­dern des neu­en Bünd­nis­ses mit Däne­mark, Frank­reich und Deutsch­land drei Län­der gehö­ren, in denen Ree­de­rei­en ansäs­sig sind, die allein ein Drit­tel der glo­ba­len Containertransport-Kapazität beherr­schen: „APM Maersk, CMA CGM, Hapag-Lloyd und Ham­burg Süd mana­gen knapp sie­ben von rund 20 Mil­lio­nen TEU – ihre Flot­te aber fährt über­wie­gend unter so genann­ten Bil­lig­flag­gen mit Mann­schaf­ten, denen oft ele­men­ta­re sozia­le und huma­ni­tä­re Rech­te vor­ent­hal­ten wer­den. Trotz­dem wer­den die­se Ree­der eben­so wie die Anle­ger, die die Finan­zie­rung bereit stel­len, in ihren Län­dern mit Mil­li­ar­den Euro staat­lich sub­ven­tio­niert. Das muss eben­so been­det wer­den wie die unhalt­ba­ren Zustän­de im Straßengüterverkehr.“

WATERKANT und „Fair Oce­ans“ sind Initia­to­ren einer jüngst gestar­te­ten Kam­pa­gne etli­cher zivil­ge­sell­schaft­li­cher Kräf­te und Initia­ti­ven, die sich gemein­sam für fai­re und sozia­le Ver­hält­nis­se in der glo­ba­len Han­dels­schiff­fahrt ein­set­zen: „Fair bis aufs Meer“ – unter die­sem Mot­to soll das oft iso­lier­te Schick­sal zig­tau­sen­der See­leu­te öffent­lich gemacht und so ver­bes­sert werden.

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hier Bericht der „Ver­kehrs­rund­schau“ zum Hintergrund